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    Ein Plädoyer für mehr Muße

    Jährlich stehen jedem von uns statistisch 2.591 Stunden* Freizeit zur Verfügung. Das sind ca. 30% der im Jahr insgesamt verfügbaren Zeit. Wie haben so viel Freizeit wie keine Generation vor uns – und dennoch gibt es gleichzeitig heute mehr Stress- und Burnout Erkrankungen als je zuvor. Viele Psychologen sehen den Grund in einer unglaublichen Beschleunigung unseres Alltags. Die zunehmende Digitalisierung der Kommunikation und die Vielzahl der Möglichkeiten erleichtern auf der einen Seite unser Leben – andererseits erzeugen sie auch einen immensen Stress.

    Aber wie findet man die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung? Muße kann ein Teil der Antwort sein. Wenn man die Bedeutung des Wortes richtig versteht. Muße hat nichts mit Nichtstun und Faulenzen zu tun, obwohl das sicherlich auch gut tun kann. Muße meint die Zeit, die man so verbringt, dass sie belebt, Kraft gibt und Freude macht. Manchmal muss man noch herausfinden, was das für einen selber sein kann. Und wieder lernen, Momente der Muße wieder zuzulassen. Momente, in denen ein „Ich muss jetzt“ oder ein „Ich sollte unbedingt“ ersetzt wird durch ein „Ich möchte gerne mal“ oder ein „Ich hätte Lust zu…“. Vielleicht am nächsten Sonntag? Denn diesen Tag hat Gott für die Muße vorgesehen, und wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ausprobieren.

    Wie hat sich das Verständnis des Begriffs Muße in der Geschichte entwickelt? Warum ist Muße für unseren Körper und unser Wohlbefinden so wichtig? Wie können Gottesdienste zur Muße beitragen?

    Drei Autoren des Zeitzeichen-Magazins haben sich Gedanken gemacht zur Muße und ganz unterschiedliche Ansätze gefunden:

    Muße als Bürgerpflicht

    Ein Streifzug durch die europäische Geschichte der Selbstkultivierung

    Von Manfred Koch

    In der Antike galt die Muße noch als Bürgerpflicht, die der Staat zu unterstützen hatte. Das Christentum und der moderne Kapitalismus sorgten jedoch für ein Arbeitsethos, in dem die Muße verdächtig erscheint. Manfred Koch, Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Basel, beschreibt die Kulturgeschichte eines schillernden Begriffs.

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    Selbst Musen brauchen Muße

    Argumente für das Nichtstun und die Zeitverschwendung

    Von Stephan Kosch

    Man kann viele Experten fragen, wozu die Muße gut ist: Mediziner, Hirnforscher, Künstler oder Ökonomen. Sie alle werden einem gute Argumente liefern. Und dennoch fällt es schwer, das Denken in Effizienz und Produktivität zu verlassen. Schuld ist wie so oft das System. Doch auch das lässt sich mit Muße ändern. Wozu die Muße gut ist? Das ist streng genommen eine unerlaubte Frage. Denn das entscheidende Merkmal bei allem, was man mit Muße tut, ist ihre Freiheit von Zweck und Effizienz, ihre Absichtslosigkeit.

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    Spielen und Schweigen - Muße braucht ungejagte Zeit

    Von Fulbert Steffensky

    Die Muße hat es schwer in einer Zeit, in der der Glaube an Gott durch den Glauben an die Effizienz ersetzt wurde, meint der Religionspädagoge und Publizist Fulbert Steffensky. Er beschreibt Momente der Muße in der Literatur und im Gebet und wünscht sich mehr Absichtslosigkeit im Gottesdienst.

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    Wir danken Zeitzeichen für das Veröffentlichungsrecht der drei Artikel.

     

    *Quelle: Freizeit Monitor 2016 (Stiftung für Zukunftsfragen)

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